Spuren der Herzöge von Leuchtenberg in Trostberg

Bericht von Josef Schönwetter anlässlich der Tagung am 2. Oktober 2015 in Ismaning

1.

Im Treppenhaus des Trostberger Rathauses hängt das berühmte Gemälde von Nadine Gräfin de Beauharnais. Sie war die Ehefrau von Nikolaus von Leuchtenberg, dem vierten Herzog von Leuchtenberg. Wie das Gemälde nach Trostberg gekommen ist, ist nicht bekannt. Vermutlich wurde es nach dem Verkauf von Schloss Stein durch die Brüder Georg und Nikolaus an den Grafen Arco-Zinneberg aus dem Schloss entfernt und fand irgendwann den Weg nach Trostberg.

2.

rechts:

Im Trostberger Stadtmuseum hängt eine Herzog-Ehrenscheibe aus dem Jahre 1896. Ob es sich um einen Herzog von Leuchtenberg handelt, ist nicht ersichtlich, aber sehr wahrscheinlich.

unten:

Im Zimmer der „schönen Helene“, bekannt aus Ludwigs Schönheitengalerie, hängt ein kleines Gemälde von Eugene de Beauharnais, dem ersten Herzog von Leuchtenberg und Fürst von Eichstätt. Das Bild zeigt den Fürsten in einer Uniform, deren Farbgebung ungewöhnlich ist. Der Maler des Gemäldes ist nicht angegeben.  

3.

In einer Broschüre über Trostberg kann man über ein Schützenfest lesen. Im Jahre 1911 fand das 600 Jahre-Jubiläums-Schießen der kgl. priv. Feuerschützen-Gesellschaft Trostberg an der Alz statt. Protektor war seine Durchlaucht Herzog Nikolaus von Leuchtenberg.

Nikolaus stiftete als Ehrengabe einen silber-vergoldeten Prunkbecher sowie 100 Mark. Sein Bruder Georg spendete einen Früchteaufsatz mit Kristallglasschale.

4.

In Trostberg lebte der Fotograf Anton Lehemeir. Auf seinen Portraitkarten steht auf der Rückseite: Anton Lehemeir – Hof-Photograph – S. Kais. Hoheit des Herzogs Nicolaus – von Leuchtenberg – in – Trostberg. Darüber ist das Eichstätter Leuchtenberg-Wappen aus dem Jahre 1826 zu sehen. Das lässt sich eigentlich nur damit begründen, dass Nicolaus nach dem Tode seines Vater im Jahre 1852 für drei Jahre auch Fürst von Eichstätt war.

5.

Nikolaus Herzog von Leuchtenberg ließ beim Trostberger Notar Heubach Urkunden protokollieren. Auf dem nebenstehenden Dokument ist neben der Unterschrift von Nikolaus von Leuchtenberg der Amtsstempel „CHRISTIAN FRIEDR. HEUBACH K.B:NOTAR IN TROSTBERG, innen das bayerische Wappen“ zu sehen.

Josef Schönwetter

Fotos zu Nr. 3 und 4: Jürgen Schweikart, Trostberg